Ich bin eine freie Kunsthistorikerin, Projektentwicklerin und Projektmanagerin in den Bereichen Kunst und Kulturelles Erbe.
PRÄGENDE ERFAHRUNG IN DER NATIONALGALERIE IM PROZESS DER WIEDERVEREINIGUNG
Meine langjährige Arbeit im Museums- und Ausstellungsbereich begann im Herbst 1989 im Deutschen Historischen Museum und 1990 in der Nationalgalerie bei der ersten gemeinsamen Ausstellung der beiden Nationalgalerien Ost und West im Prozess der Wiedervereinigung.
SCHWERPUNKTE MEINER TÄTIGKEIT
Schwerpunkte waren meine Tätigkeit als Ausstellungskuratorin in der Nationalgalerie – der Neuen Nationalgalerie und der Alten Nationalgalerie – bei internationalen Ausstellungsprojekten und der Jahrhundertausstellung, sowie als Referentin für Wissenschaftliche Programme und Sonderveranstaltungen in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin im Rahmen des 175-jährigen Jubiläums. In der Zusammenarbeit mit allen Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin, mit internationalen Künstlern, Musikern, Schriftstellern, mit Partnern im In- und Ausland und nicht zuletzt mit öffentlichen und privaten Förderern und Sponsoren entwickelte ich Programme, die sich auf das gesamte Sammlungsspektrum bezogen. Als Leiterin der InselPerspektiven – einer Veranstaltungsreihe der Staatlichen Museen zu Berlin und der Deutsche Bank Stiftung – stellte ich mich der Aufgabe, das Potential des Weltkulturerbes Museumsinsel für die plurikulturelle Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sichtbar zu machen.
KUNST ALS BEWEGUNGSFORM UND FRAGEN, DIE MICH BEWEGEN
Ich habe einen weiten Kunstbegriff. Ich verstehe Kunst als eine Schule der Wahrnehmung, eine Bewegungsform des Denkens und Kraft zur Veränderung. „Kulturelle Vielfalt“ bedeutet für mich die Bereitschaft, vermeintliche Selbstverständlichkeiten immer wieder in Frage zu stellen. Mich interessieren existentielle Fragestellungen, die allen Kulturen gemeinsam und dabei immer wieder neu zu stellen und gesellschaftlich auszuhandeln sind. Die Anerkennung der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Wahrnehmungswelten und die Suche nach dem Universellen bzw. nach dem Verstehen bilden ein Spannungsverhältnis, das nicht aufzulösen ist. Ich bin gespannt, wie die kulturellen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse unsere Vorstellungen von Identität sowie unsere Konstruktionen des Eigenen und des Anderen/Fremden verändern werden. Mit den transkulturellen Lebenswelten unserer Zeit wächst die Einsicht, dass Kulturen immer im Austausch begriffen sind.
KULTURELLES ERBE ALS DOKUMENT UND MOTOR KULTURELLEN AUSTAUSCHS
Im Brennpunkt meines wissenschaftlichen Interesses steht der von der UNESCO in Bewegung gesetzte Begriff cultural heritage mit all seinen kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und ethischen Implikationen, als Querschnittsaufgabe, als Dokument und Motor des Austauschs der Kulturen. Kulturelles Erbe konstituiert sich in der Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen nationaler, regionaler oder lokaler Identitätsstiftung und dem imaginativen Bezug auf die Menschheit.
FRAGEN UND AUFGABEN, DENEN ICH MICH STELLEN MÖCHTE
Wie können kulturelle Räume und kulturelle Institutionen zu Orten eines trans- und interkulturellen Austauschs von Wahrnehmungswelten, Ideen und Vorstellungen werden? Zu Orten, an denen die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen als gemeinsames Erbe wahrgenommen wird, um im Sinne der Stärkung gesellschaftlichen Zusammenhalts wirksam zu werden. Zu Orten, an denen kulturelle Konstruktionen des ‘Eigenen’ und des ‘Fremden’ sowie tradierte Bilder, Vorurteile, Sichtweisen und Ansprüche, Hierarchien und Ordnungsmuster in Frage gestellt und neue Wahrnehmungs- und Denkhorizonte entwickelt werden können.